Müssen Unternehmer ihr Leben dem Unternehmen widmen und immer präsent sein?

Als Experten für Nachfolgeberatungen in Familienunternehmen, erklären wir hierzu: Weit verbreitet ist die Annahme, dass eine Unternehmerfamilie sich dafür entscheiden muss, ob sie die Familie oder das Unternehmen priorisiert. Im Grundsatz geht es darum, ob das Unternehmen der Familie als Ertragsquelle dienen soll, oder umgekehrt, die Familie vor allem dem Unternehmen dienen soll. Klaffen hier die Weltbilder der potentiellen Unternehmensnachfolger zu weit auseinander, wird eine operative Führung nahezu unmöglich.

Generell wird es erforderlich sein, die traditionellen Werte des Familienunternehmens im Hinblick auf das Führungsmodell neu zu gestalten. Die Führungskräfte der Generation Y sind meist nicht mehr bereit, ihr Leben bedingungslos ihrer Arbeit zu unterwerfen. Sie definieren sich durchaus über den Erfolg im Beruf und wünschen sich auch die Zugehörigkeit zum Unternehmen. Sie fordern aber auch die Anpassung der Arbeitsformate an die entsprechende Lebensphase.

Sind im Gesellschafterkreis noch Führungskräfte der Babyboomer-Generation oder der Generation X eingesetzt, können Konflikte entstehen. In einem moderierten Dialog lassen sich Konflikte über unterschiedliche Vorstellungen gut lösen.

Im Rahmen einer Gesellschafter-Charta wird geprüft, inwieweit Vereinbarungen den Interessen des Unternehmens, als auch der Familie, gerecht werden. Diese muss auch einen Schlüssel zur gerechten Honorierung beinhalten, der die unterschiedliche Arbeitszeit im Unternehmen berücksichtigt.

Mit den Dynamiken von Familienunternehmen vertraute Berater und Mediatoren sind in diesen Fällen hervorragende Begleiter als „neutrale Dritte“.

Bildquelle: Julius Hübner; Skizze zum Bild der Familie Hübner – Bendemann