Seit 18 Jahren (😳) begleite ich Familien bei ihrer Vermögensübergabe und Unternehmensnachfolge.
Was ist mir seit dem strukturell aufgefallen? Was hat sich verändert?
Bei einem Gespräch mit einer Unternehmerin heute Morgen ist mir das selbst erst mal wieder so richtig klar geworden.
Vor ca. 18 Jahren waren die Übergaben in großen Teilen davon geprägt, dass der Vater an den Sohn übergibt. Töchter wurden oft mit Immobilien „versorgt“ oder wurden Gesellschafterinnen (meist eher passiv).
Vor ca. 15-12 Jahren waren die Übergaben plötzlich durch die Dynamiken von Patchwork Familien (1.Frau mit Kindern aus 1.Ehe und 2. Frau mit Kindern aus 2. Ehe sitzen zusammen!)geprägt. In der Phase waren die Mediationsausbildungen die ich gemacht habe Gold wert.
Seit ca. 7-10 Jahren funktionieren Übergaben hauptsächlich im Geschwisterteam. Work-Life Balance, Verantwortung aber auch Erträge werden geteilt und alle sind oft zufriedener.
Seit ca. 3 Jahren nehmen Nachfolgen durch Verkäufe deutlich zu. Wo früher das eher die Ausnahme war, ist es heute in der Regel so, dass wir im Durchschnitt 1-2 Verkäufe pro Jahr auf Unternehmerseite begleiten. Woran liegt das? Gerade jetzt erlebe ich manche Nachfolger die sich die Frage ganz bewusst stellen ob „sie sich den Stress geben sollen“. Volle Verantwortung für Mitarbeiter und ihre Familien, extreme Regulierung und Bürokratie die immer weiter zunimmt, Technologiefortschritt mit dem man fast nicht mithalten kann und oft die Frage ob man woanders nicht eine bessere Work-Life Balance bekommt.
Welche Erfüllung es sein kann für eine eigene Vision resp. ein „Größeres Ganzes“ zu arbeiten das einen selbst überdauert wird oft erst im Nachfolgeprozess klar. Haben Nachfolger (oder Gründer) Visionskraft kann es gelingen. Wenn das nicht der Fall ist, wird’s schwierig und dann ist das Unternehmen oft in anderen Händen besser dran.